Sumpfquieks
Diese Spezies, die zu den niederentwickelten Tieren gehört, trifft man hier recht häufig an, denn überall da, wo Morast oder fauliger Schlamm zu finden ist, fühlt sich ein Sumpfquieks wohl. Das bis zu 20 cm große Tier besitzt keine differenzierten Organe, vielmehr übernimmt das gallertartige Gewebe, aus dem der gesamte Körper besteht, alle notwendigen Funktionen. Da es sowohl bläuliche als auch rötlich gefärbte Exemplare gibt, nahm man lange Zeit an, dass es sich dabei um männliche und weibliche Sumpfquiekse handelt, doch in Wirklichkeit sind diese Tiere eingeschlechtlich und vermehren sich ausschließlich durch Teilung. Die Farben haben stattdessen mit dem Alter zu tun - Jungtiere sind blau, ausgewachsene Exemplare rosa.
Auf Grund seiner Beschaffenheit besitzt der Sumpfquieks keine feste Körperform. Je nach Situation kann er flach auseinanderlaufen oder sich kugelartig zusammenziehen. Normalerweise bewegt er sich kriechend, besser gesagt fließend, fort. Mithilfe blitzschneller Kontraktion kann er aber auch regelrechte Sprünge ausführen.
Sumpfquiekse können nicht sehen, da sie keine Augen besitzen. Trotzdem scheinen sie zumindest hell und dunkel wahrzunehmen. Auch verfügt das Tier über einen Geruchssinn, mit dem es seine Nahrung, die vorwiegend aus Aas besteht, aufspürt. Hat der Sumpfquieks etwas Genießbares gefunden, umhüllt er es mit seinem Körper. Die benötigten Nährstoffe werden direkt aus der Nahrung herausgelöst und aufgenommen, während Nichtverwertbares zurückbleibt.
Sumpfquiekse sind relativ scheu und flüchten schon bei leiser Erschütterung ihrer Umgebung, wobei sie sich meist in den Schlamm zurückziehen. Auf direkte Berührungen reagieren sie sehr sensibel und springen vor Schreck ziellos umher. Dabei geben sie seltsam quieksende Geräusche von sich, von denen auch ihr Name herrührt. Wie diese Töne erzeugt werden, ist nicht genau bekannt, aber man nimmt an, dass durch das plötzliche Zusammenziehen Luft aus dem Körpergewebe ausgestoßen wird, wobei dieses pfeifende Zischen entsteht.
In manchen hjalvischen Städten werden Sumpfquiekse in Gefangenschaft gehalten und für eine Art Glücksspiel ( Quiekspieker ) benutzt. Dabei müssen die Tiere auf einem Spielfeld zu einem bestimmten Ziel getrieben werden, indem man sie mit dünnen Stäben piekt.
Während Khirimal noch immer erklärt, kommt plötzlich ein kleines, erdbraunes Tier aus seinem Versteck unter einem morschen Baum hevorgekrochen. Eifrig beginnt es im Morast zu graben und verspeist kurz darauf laut schmatzend einen fetten Wurm.
Schlammwühler
Der Schlammwühler ist ein typischer Bewohner von Sümpfen und Mooren. Er wird etwa 40 cm lang, hat einen gedrungenen, etwas plumpen Körper und kurze, kräftige Beine. An den Füßen sitzen jeweils drei mit starken Krallen besetzte Zehen. Damit kann der Sumpfwühler hervorragend graben. Dem fast kugelförmigen Kopf fehlen Ohren und Nase. Die Atmung erfolgt durch das Maul, wo sich auch die Geruchsnerven befinden. Das fehlende Gehör macht der Sumpfwühler mit seinem ausgezeichneten Sehvermögen und Tastsinn wett. Mit den Fußsohlen kann er kleinste Vibrationen des Bodens spüren und die großen, schwarzen Augen, die seitlich am Kopf sitzen, können auch Bewegungen hinter dem Tier wahrnehmen. Schlammwühler verständigen sich untereinander, indem sie mit ihren Füßen auf den Boden trommeln.
Bei der Nahrung sind die Schlammwühler nicht sehr wählerisch, auf ihrem Speiseplan stehen u.a. Wurzeln, Früchte, Würmer, kleine Fische und Aas. Beim Fressen kann das Tier die Atmung vorrübergehend einstellen.
Auffallend ist das Nahrungsverhalten der Schlammwühler während ihrer Paarungszeit. Die Männchen suchen dann speziell nach Früchten, die bereits etwas vergoren sind. Diese werden als "Brautgeschenk" zu dem auserwählten Weibchen gebracht und dann von beiden gemeinsam verzehrt, worauf die Tiere in einen rauschähnlichen Zustand verfallen.
Nach der Paarung beginnen die Tiere mit dem Nestbau. Meist suchen sie sich dazu einen Schlupfwinkel unter umgestürzten Wurzeln und Baumstämmen, den sie mit Pflanzenmaterial auspolstern. Dort bringen die Weibchen nach etwa sechs Dekaden acht bis zehn Junge zur Welt. Diese werden nun vier bis fünf Dekaden lang von der Mutter umsorgt, danach müssen sie allein zurecht kommen.