Kalfran

Schwarzsaat Die Natur Rhejvandars beherbergt eine große Vielfalt von Giften, von denen aber nur wenige so gefährlich sind wie das Kalfran. Eine in Sümpfen und Moorlandschaften heimische Pilzart ist es, die den unheilbringenden Stoff in sich trägt. Der Verzehr des auffällig violett gefärbten und dadurch kaum zu verkennenden Sumpfpilzes führt zu schwersten Krämpfen und schon wenig später zu einer Lähmung des gesamten Nervenzentrums. Ohne sofortige Gegenmaßnahmen endet er für einen Rhejvandari unweigerlich mit dem Tod durch Herz- und Atemstillstand. Nicht ganz so verheerend, aber immer noch schlimm genug, macht sich das Einatmen der Pilzsporen bemerkbar. So zeigten Personen, die sich ungeschützt in einem von Sumpfpilzsporen verseuchten Gebiet aufhielten, schon nach kurzer Zeit Vergiftungserscheinungen in Form von Desorientierung, leichten bis mittelschweren Krämpfen und Schweißausbrüchen. Einzige Ausnahme bilden hierbei die Llazhà. Das in den Sümpfen Ost-Lundreas ansässige Volk ist gegen das Kalfran immun - ebenso die verschiedenen Tierarten, die im selben Biotop wie der Sumpfpilz zu Hause sind.

Aufgrund der starken und sehr schnellen Wirkung wird Kalfran für die Herstellung von Pfeilgiften verwendet. Doch auch in der Medizin findet es seinen Einsatz, da es - äußerlich angewendet - einen antibakteriellen und entzündungshemmenden Effekt besitzt. In winzigen Dosen wird es daher Heilsalben zugesetzt, hier allerdings stets in der Kombination mit bestimmten giftneutralisierenden Kräutern wie zum Beispiel Orinchillablüten. Zudem dürfen kalfranhaltige Pasten nicht direkt auf offene Wunden aufgetragen werden.

Um sich ihren Wirkstoff nutzbar zu machen, werden Sumpfpilze zunächst getrocknet und anschließend im Mörser zu einem grauvioletten Pulver zerstoßen. Vorsichtsmaßnahmen wie das Tragen von Handschuhen und eines Atemschutzes sind bei dieser Tätigkeit unerlässlich. Das so gewonnene Kalfranpulver kann dann bis zu seiner Weiterverarbeitung über längere Zeiträume hinweg gelagert werden, am besten in verschlossenen Glas- oder Keramikgefäßen, damit es vor Feuchtigkeit geschützt ist und keinen Schimmel ansetzt.

(Anmerkung: siehe auch Sumpfpilz im Buch der Flora)



Gifte & Heilmittel

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