m Rande eines kleinen Wäldchens im Nordwesten von Ost-Lundrea entdeckst du eine alte, windschiefe Hütte. Hier haust Ifrithea die Heilerin, ein steinaltes Mütterchen, das für seine Wunderlichkeit, aber auch für seine Weisheit bekannt ist. Nicht jedermann hier im Land ist der Heilerin wohlgesonnen, bezichtigt man sie doch zu Recht des Umganges mit Hexerei und Alchemie. Doch schon in vielen Fällen, in denen die normale Hausmedizin kläglich versagte und man in letzter Instanz das alte Kräuterweiblein zu Rate zog, fand Ifrithea Mittel und Wege, um doch noch Heilung zu bringen.

Du klopfst an die mit Schnitzereien verzierte Tür, doch du wartest vergeblich auf eine Antwort. Da die Hütte nicht verschlossen ist, trittst du kurzerhand ein. Drinnen bleibst du erst einmal wie angewurzelt stehen. Der vom flackernden Kerzenschein nur mäßig erhellte Raum gleicht fürwahr einer Hexenküche und mit vor Staunen offenem Mund schaust du dich um. Ifritheas Hütte ist vollgestopft mit den verschiedensten wundersamen Dingen. Unzählige, kopfüber zum Trocknen aufgehängte Kräutersträuße verströmen ihren aromatischen Duft, ebenso wie die auf Schnüren aufgefädelten Pilze und Früchte. Die Holzregale an den Wänden sind dicht gefüllt mit Büchern sowie Gläsern, Flaschen und anderen Behältnissen, in denen die Alte all ihre Zutaten und Wundermittelchen aufbewahrt. Da stehen Flakons mit seltsamen Tinkturen, in Alkohol eingelegte Sumpfquiekse, allerlei Wurzeln, Tierknochen und Vogelfedern, Tüten mit irgendwelchen eigenartig gefärbten Pülverchen, Schachteln mit krabbelnden Insekten, Dosen mit sich ringelnden Würmern, verschiedene Steine, Kristalle, Mineralien und noch vieles mehr. Auf einem Schemel in der Ecke siehst du eine irdene Schale mit einer silbrigen Flüssigkeit, die wabernde Nebelschwaden absondert und hin und wieder ein glucksendes Geräusch von sich gibt. In einem verbeulten Kessel, der in der Feuerstelle hängt, blubbert etwas, dessen Geruch leichte Übelkeit in dir auslöst, daher wendest du dich schnell wieder ab und besinnst dich endlich auf dein eigentliches Anliegen. Im selben Moment vernimmst du Schritte, die sich von draußen nähern. Mit leisem Knarren öffnet sich die Tür und eine uralte Frau mit gekrümmtem Rücken schlurft herein. Als sie dich erblickt, nickt sie freundlich und fragt nach deinem Begehr.